Wettbewerbsbeitrag 2013: Der Vollständigkeit halber

Auch diesen Beitrag wollen wir euch nicht vorenthalten. Der Teilnehmer hat sich ganz offensichtlich mit einem der vorgeschlagenen Themen anfreunden können und uns einen halben Roman geschickt 😉 Wir freuen uns darüber und hoffen, auch euch gefällt sein Text.

 

Ich blickte mich ein letztes Mal mit einem kalkulierenden Blick um und nickte zufrieden mit dem Kopf. Dieser Raum sollte perfekt sein für die Art von Training die ich vorhatte.

Ich hatte einiges vorbereiten müssen. Auch einem so genialen Zauberer wie mir fordert es leider Zeit ab gewisse Zauber zu vollführen.

Nun hatte ich das Zimmer komplett abgeschirmt und gesichert. Bei den Zaubern die ich dem Bengel beibringen wollte war es vermutlich sicherer Vorkehrungen zu treffen.

Genervt seufzte ich auf. Seit dem Ritual war die Burg zwar eindeutig erträglicher geworden aber diese ganzen Kinder überall gingen mir unglaublich auf meine empfindlichen Nerven.

Am enervierten war aber immer noch der alte Ziegenbock. In jeder freien Minute raubte er mir den letzten Nerv. Gerade jetzt führte er einen wahren Affentanz neben mir auf und fuchtelte wild mit seinen Armen herum. Eigentlich recht amüsant zu beobachten aber wenn man sich auf komplizierte Zauber konzentrieren musste lenkte dies durchaus ab.

Wie wohl die ganzen Kinder reagieren würden wenn sie ihren alten Schulleiter so herum hüpfen sehen würden. Der Gedanke ließ mich schmunzeln.

Es war eine wahre Labsal dass ich nun endlich wieder einen Zauberstab hatte und in so oft es ging stumm legen konnte. Noch so ein Indiz dafür dass ich alt geworden war. Damals in meiner Jugend hätte ich einen Silencio stablos mit einer flotten Handbewegung hingelegt.

Ein öffnen der Tür sagte mir das der Bengel da war und ich drehte mich um und seufzte auch sogleich innerlich auf. Alleine an seinem Auftreten würden wir eine Menge zu arbeiten haben.

Nun gut es war schon um einiges besser als das eines durchschnittlichen Zauberers aber es hatte noch lange nicht das gewisse etwas das ein Anführer benötigt.

Der Bengel schloss die Tür und stellte sich in die Mitte des Raumes. Er neigte seinen Kopf leicht als Zeichen des Respektes und der Begrüßung.
Manieren hat der Bengel wenigstens schon mal.

Also dann wollen wir mal anfangen. Ich verschwendete keine Worte sondern griff sofort an, er reagierte befriedigender Weise sehr schnell und blockte den Zauber blitzschnell mit einem passenden Schild.

Er verfiel sofort in eine fließende Angriffshaltung und griff ohne zu zögern an. Überrascht wirkte er nicht, er hatte so was wohl geahnt wie ich zufrieden feststellte.

Ich hob das Niveau des Duells beständig sowohl das Tempo als auch die Flüche.
Bis die Flüche fast ausschließlich nur noch schwarz waren.

Ich analysierte jede Bewegung von ihm. Seinen Atmungsrhythmus, seine Ausweichschritte, wie er seine Hand beim Zaubern hielt. Die Zauber selbst natürlich auch. Die Kombination, einfach alles.

Nach ein parr Minuten brach ich das Duell dann mit einem lauten ,,Stopp!” ab und der Bengel löste sich sofort aus seiner Angriffshaltung ließ den Zauberstab aber in seiner Hand.

,,Du bist gut sogar überdurchschnittlich gut.” erklärte ich ihm und beobachte seine Mimik und Gestik. Er versuchte es geschickt zu verstecken doch man sah an seiner Gesichtsmimik das er sich freute und stolz empfand. Seine Mimik und Gestik war viel zu offen. Die würden wir auf jedenfall ändern müssen.

,,Jedoch bist du noch weit von dem Level entfernt was ein Anführer haben sollte. Du nutzt dein Potenzial kaum aus. Technik, Haltung, Sprüche, Magie an sich das kann man alles trainieren aber kein von denen ist dein Hauptproblem. Dein Hauptproblem ist deine Moral” erklärte ich ihm entspannt und beschwor stumm einen Stuhl auf den ich dann platz nahm.

Verwirrung breite sich auf seinem Gesicht aus. ,,Wie?” fragte er recht entgeistert.
,,Du hast ein Problem mit dem töten, richtig? Sowie mit foltern.” Er nickte leicht.

,,Nun siehst du, das ist dein größtes Problem dein Problem mit dem töten und auch wenn nicht so wichtig mit dem foltern.” legte ich ihm sein Hauptproblem offen da.

Er blickte mich verständnislos an. ,,Mein größtes Problem soll also sein das ich mit dem töten von Menschen ein Problem habe” fragte er lauernd.

,,Ja, exakt.” antworte ich gut gelaunt. Das könnte lustig werden. Moralapostel ausspielen war immer recht amüsant.

,,Das hier ist Krieg, Bengel. Hier sterben Menschen. Das ist normal. Also was hält dich vom töten ab, Bengel, wenn nicht deine dumme naive Moral?” fragte ich ihn provozierend.

,,Mich hält ab dass ich nicht genauso sein will wie die gegen die wir kämpfen sonst wäre ich nicht anders als Voldemort.” sagte er und guckte mich leicht herausfordernd an.

Ich lächelte leicht. ,,Oder nicht anders als der Sonnenschein.” stellte ich ruhig fest und blickte ihm entspannt in die Augen.

Ich merkte wie der herausfordernde Blick langsam verschwand. Ein leicht nachdenklicher Blick machte ihm Platz ehe er erwiderte. ,,Aber ich kann doch nicht einfach jemanden töten. Ich hab doch kein Recht über Leben und Tod zu richten.”

,,Du hast jedes Recht!” brauste ich leicht auf ehe ich ruhig fortfuhr ,,Wenn jemand die Absicht hat dich zu töten hast du jedes Recht ihn auch zu töten. Du Verteidigst dich lediglich. Selbst bei den Muggeln ist töten als Selbstverteidigung erlaubt” erklärte ich ihm und ernte ein überraschten Blick von ihm.
,,Meiner Meinung nach reicht es aus wenn dieser jenige eine Tötungsabsicht hat. Wie gesagt es ist Krieg. Töten oder getötete werden. Besonders in der Position die du inne hast kannst du dir Schwäche oder Mitleid für deine Feinde nicht leisten.”

Ich bemerkte einen funken von langsamen Verständnis. Seine Gegenwehr wurde immer weniger. Bald hatte ich ihn soweit.
,,Sieh es mal so. Wenn du es nicht tust müssen am Ende deine Freunde es für dich tun. Sowie der Sonnenschein es die ganze Zeit für dich tut weil du einfach nur Angst hast.” das schien zu wirken den sein Kopf den er gedankenverloren gesenkt hatte ruckte hoch und seine Augen blitzen mich kühl an.

,,Ich würde niemals von meinen Freunden so etwas verlangen und ich habe ganz sicherlich keine Angst.” sagte er recht kühl und abschätzend.

,,Doch du hast Angst, Angst vor deinen eigenen Fähigkeiten. Du traust dir nicht einzugestehen das du dich kein bisschen von mir oder dem Sonnenschein unterscheidest. Du genießt das kämpfen und das duellieren. Dir macht es Spaß neue Zauber, ganz egal ob Hell oder Dunkel, zu lernen.”
erklärte ich ihm unverblümt.

Er erwiderte nichts sondern blickte mich nur stoisch und nachdenklich an.

,,Du bist als Anführer geboren, als Richter, nenne es wie du willst.” und nun tat ich etwas was ich nicht gerne tat. Jemanden höher als mich zu loben aber es musste sein.

,,Dein jetziges Magielevel ist bei weiten höher als von mir und Albus in unseren besten Zeiten. Du hast die Fähigkeiten und die Möglichkeiten die Welt der Magie zu verändern. Das zu schaffen was zuletzt Merlin und die Gründer schafften. Das einzige was dich davon abhält ist deine kindliche und naive Moral” erklärte ich ihm eindringlich.

Ich musste nicht mal übertreiben. Der Bursche hatte sofort als ich ihn traf ein unglaubliches Interesse in mir geweckt wie es sonst nur der Sonnenschein konnte. Sein Magie war bereits so ausgeprägt dass sie wie ein Schleier um ihn herum hing und beständig pochte.

Seine Reaktion auf meine Worte war dass er nun mir mit einem offenen Mund und einem ziemlich dämlichen Gesichtsausdruck entgegen blickte.

,,Du hast ein solch großes Potenzial wie ich es abgesehen von unserem Sonnenschein noch nie gesehen habe, doch unser Sonnenschein ist anders. Ich bin bereit dich als Schüler zu trainieren, wohlgemerkt meinen ersten Schüler aber nur unter einer Bedingung.” erklärte ich ihm kühl.

Er blickte mich fragend an. ,,Und die wäre?” fragte er misstrauisch.
Ich schmunzelte in mich hinein. Jemand der misstrauisch war, war immer besser als jemand der zu leichtgläubig war.

,,Ich trainiere dich nur wenn du mir schwörst dass du diese unnötige und unglaublich enervierende Moral anfängst loszulassen. Erst dann wirst du wahre Größe erreichen. Es liegt ganz an dir.” beschwor ich ihm.

Nachdenklich und sehr abschätzend musterte er mich. Dann seufzte er resignierend und fuhr sich mehrmals durch seine Haare ehe er mich kühl fixierte.

,,Kein Foltern.” es war eine Feststellung.
Ich nickte nur gelassen. Ich hatte mit so etwas gerechnet und wartete abwarten.

Er seufzte erneut diesmal entnervt. ,,Ich schwöre.”
Das reichte mir voll und ganz.
,,Dein Unterricht beginnt übermorgen und nun raus hier. Du hast mich lange genug aufgehalten.” fuhr ich ihn ungehalten an. Man sollte mich ja nicht für nett halten.

Er nickte und senkte den Kopf zu Verabschiedung und öffnete die Tür doch hielt inne als er meinen scharfen Blick bemerkte.

Er neigte den Kopf erneut und sagte ,,Auf wiedersehen Professor.” dann war er verschwunden.
Wirklich sehr zufrieden mit mir apparierte ich ihn meine Wohnung und nicht mal der wild gestikulierende Albus konnte meine Laune gerade senken.

Das versprach sehr interessant zu werden.
Der Sonnenschein, der Potter Bengel und nicht zu vergessen der Malfoy Bengel. Das war eine interessante Kombination und er war sich sicher das diese Kombi die Welt erschüttern würde.

Vergnügt fing er an zu pfeifen.